Nach der Buße kommt vielleicht die GnadeUnter dem Arbeitstitel "THEATER:IMPULSE" wurde in Zusammenarbeit mit der VHS Simmering, der Justizanstalt Simmering und w+w kultur im Frühjahr 2014 ein neues, innovatives Projekt zur Persönlichkeitsentwicklung von Strafgefangenen ins Leben gerufen. Für dieses Pilotprojekt wurden seitens der Justizanstalt vier Freigänger namhaft gemacht, die einmal wöchentlich in den Räumen der VHS Simmering an diesem Workshop teilnahmen. Geleitet wurde er von Prof. Frank Michael Weber. |
Der steinige Weg zurück in die Gesellschaft.
Zielsetzung dieses Projektes sollte es sein, dass dieses von den Teilnehmern erfolgreich absolviert wird. Damit stünden ihnen Werkzeuge zur Verfügung sich in der Gesellschaft besser präsentieren zu können und Konflikte durch sprachliche Defizite in der verbalen und nonverbalen Ausdrucksfähigkeit zu vermeiden. Gerade die mangelnde Kommunikationsfähigkeit ist oft Anlass für Straftaten im Bereich der Gewalt. Mit diesem Workshop sollten diese Defizite beseitigt bzw. zumindest gemildert werden
Vorangegangen ist eine mehrtägige Vortragsreihe der VHS Simmering mit Führungskräften und Experten aus der Justizanstalt Simmering. Hier konnte man u.a. erfahren, welche Häftlinge Freigang bekommen, wie die Fußfessel funktioniert und unter welchen Umständen Häftlinge sie bekommen. Und viele weitere Themen kamen zur Sprache. Diese Vortragsreihe wurde von der Simmeringer Bevölkerung recht zahlreich besucht.
Projektziel im Bereich Resozialisierung ist:
- Individuelle Persönlichkeitsentwicklung, um soziale Kompetenzen für den weiteren Lebensweg zu erhalten, insbesondere für die Zeit nach der Haft.
- Stärkung der eigenen Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeit gegenüber Vorgesetzten, Gleichgesinnten und Fremden.
- Nonverbales Kommunikationsverhalten verstehen, trainieren, anwenden.
- Konfliktsituationen in der Kommunikation handhaben.
Resümee:
Von den vier Teilnehmern schieden im Laufe des Workshops, der für 3 Monate einmal wöchentlich anberaumt war, drei Teilnehmer wieder aus, wobei zwei Teilnehmer einen Arbeitsplatz als Freigänger bekamen und ein weiterer aus disziplinären Umständen nicht mehr am Workshop teilnehmen durfte. Der zuletzt verbliebene Teilnehmer konnte am Ende des Workshops, im Rahmen einer Abschlussveranstaltung einen 30-minütigen, frei vorgetragenen Monolog halten, der die Experten aus dem Justizministerium und der Haftanstalt sehr beeindruckte.