Lessing siegt am Stadtrand
Das Buch "Lessing siegt am Stadtrand" ist die Bilanz über die Erfolgsgeschichte einer großartigen Aktion, die vor rund fünfzig Jahren zur Verbindung des Volkstheaters mit der Volksbildung führte.
In ihren Beiträgen reflektieren die AutorInnen die Bedeutung des Volkstheaters in den Außenbezirken aus unterschiedlichen Blickwinkeln; teils sind Fakten und sachliche Informationen bestimmend, teils ganz private Eindrücke und Positionen. Viele Beiträge sind, wie es einer Festschrift entspricht, der Erfolgsgeschichte gewidmet, andere dagegen beschreiben Perspektiven für die Zukunft oder werfen einen Blick auf alternative Modelle. Ein besonderes Ziel des Buches ist es, die AkteurInnen vor und hinter der Bühne zu Wort kommen zu lassen, die RegisseurInnen, die SchauspielerInnen, die KostümbildnerInnen, die Techniker, die Leitung des Theaters in den Bezirken, die HausverwalterInnen, aber ganz besonders das Publikum.
...wie alles begann:
Ein Märchen
Es war einmal im Jahr 55 im zwanzigsten Jahrhundert: Ein Präsident, ein Bildungsreferent und zwei Direktoren setzen sich zusammen, beratschlagen, murmeln immer wieder "große kulturelle Bedeutung" und beschließen, "das machen wir! Dort, wo die meisten Menschen wohnen, aber keine Theater stehen, genau dort müssen wir Theater hinbringen". Ein Jahr später geht zum ersten Mal im schönen Bezirk Stadlau der Vorhang auf. Der Präsident, der Bildungsreferent und die Direktoren umarmen einander, küssen einander und blicken stolz auf ihr Werk. Zu Recht. Tausende und abertausende Arbeiter und Angestellte in den äußeren Bezirken kommen, sehen und lauschen: Shakespeare, Kleist, Goethe, Molnar, Grillparzer, Hauptmann, Schnitzler, Bahr, Shaw, Ödon von Horwarth und viele andere. Die Menschen lauschen, kommen wieder und sind begeistert...
Auszug aus dem Textbeitrag von Erhard Pauer
Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Die Wiener Volkshochschulen GmbH - Edition Volkshochschule
1150 Wien, Hollergasse 22
ISBN 978 - 5- 900799 - 78 - 6
1. Auflage