Im Spätherbst des Lebens

Das Leben ist lebenswert- bis zuletzt!


Dieser Lebensabschnitt gehört emotional wohl zu den dichtesten und intensivsten unseres Lebens.


Bild: w+w kultur / weingril

Eine trügerische Farbenpracht

Jedes Jahr ist es wie ein Wunder anzusehen: Der Herbst mit seinen prächtigen Farben. Wenn nach reicher Fruchtbarkeit die Natur sich für einige Wochen von der schönsten, seiner malerischen Seite zeigt, kommt man vor Staunen kaum heraus.


Diese Farbenpracht läßt aber sehr leicht vergessen: Es ist dies der Prozess des Sterbens! Es ist der Weg der Vergänglichkeit und die Transformation zu etwas Neuem, das sich im nächsten Jahr mit neuer Pracht manifestieren wird, was wir hier so bestaunen. Aus dem Hinscheiden, aus dem Vergehen kommt die Kraft für neues Leben.

Ähnlich verhält sich der Alterungsprozess bei uns Menschen, denn auch wir sind Teil dieser Schöpfung. Sobald durch schwerer, lebensbedrohender Krankheit, Gebrechlichkeit und Verfall des Körpers die Leistungsfähigkeit der Sinne schwindet, verlieren wir zusehends auch die Kraft am Leben festzuhalten, es beginnt der Prozess des Loslassens, der schlussendlich im Sterbevorgang seine endgültige Erfüllung findet.


In dieser Phase des Lebens wandeln sich viele Eigenschaften, die das Leben einst so dominierten, völlig neu. Aus Ehrgeiz und Strebsamkeit wird Gleichmut, oft auch Resignation, die körperliche Schönheit - längst dahin - wird abgelöst von einer inneren Schönheit des Geistes. Lebenserfahrung und Wissen wandelt sich zu Weisheit. Es ist vielleicht sogar der einzige Augenblick bei dem wir den wahrhaften Sinn des Lebens erkennen und begreifen. Vielleicht bekommen wir in diesem Moment endlich eine Antwort auf die Frage: Woher kommen wir, wohin gehen wir? Die Antwort, sie bleibt ein Geheimnis des Lebens, welches möglicherweis ins Jenseits mitgenommen wird.


Was liegt also näher, diese Entwicklung durch Anteilnahme und sinnvolle Gespräche zu unterstützen, zu fördern, zu begleiten. Das ist das konkrete Ziel von "Märchenwelten-Menschenleben".

Und was dabei immer wieder erstaunt? Wir können selber viel dabei lernen!