Von der Lebenswahrheit..."

...zur Lebensweisheit!




Märchen begleiten uns unser ganzes Leben. Schon von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter sind sie uns präsent. Sie entstehen (entstanden) aus der Phantasie kreativer Menschen, formen neue Wirklichkeiten, kennen weder Zeit noch Raum, sind also grenzenlos; wie der menschliche Genius auch.

Das Märchen als Metapher ist aber auch das Medium, oder besser gesagt, das Vehikel, mit dem menschliches Verhalten, seine Emotionen, Gefühlszustände und Handlungsweisen erklärt und beschrieben werden können. Zuneigung, Liebe, Treue, Freundschaft, aber auch Hass, Neid, Zorn, Rachsucht, bis hin zu Mord und Todschlag lassen sich im Märchen trefflich beschreiben, ohne dass uns diese „Wirklichkeit“ persönlich trifft, es ist und bleibt doch immer nur ein Märchen...; - ein Produkt der Phantasie.



Phantasie verleiht uns Flügel !


Während Märchen in der kindlichen Entwicklung eine erklärende, beschreibende Funktion einnehmen, bekommen sie in der Altenbetreuung einen völlig anderen, neuen Stellenwert.
Dem Kinde dienen sie, abstrakte Begriffe, die unser Leben und unsere Wirklichkeit beeinflussen und prägen, wie beispielsweise - das Gute und das Böse – zu verstehen und zu verinnerlichen. Im Alter jedoch ermöglichen sie Seelenzustände aus dem Innersten hervorzukehren und tragen so zu einer hohen sozialhygienischen Lebensqualität der alten Menschen bei.


Bild: pixabay.com


Kurz gesagt: In der Kindheit tragen Märchen Lebenswahrheiten ins Innere des Menschen, im Alter bringen sie daraus Lebensweisheiten hervor.

In der Altenbetreuung sind sie der zwanglose Schlüssel zum eigenen Ich. Jener Schlüssel, der es ermöglicht, Reflexion über das vergangene Leben zuzulassen und damit längst verdrängte Ereignisse, Erfahrungen und Verhaltensweisen, egal ob gute oder schlechte, tief aus der Seele hervorzuholen, sie in eine neue Wirklichkeit zu transformieren, bewusst oder unbewusst neu zu interpretieren und damit möglicherweise zu einem versöhnlichen Ende zu bringen.